Beispiel für eine verfehlte Kundenansprache oder einfacher – so werde ich kein (Facebook)-Fan.
Normalweise gefallen mir die die L’Oreal-Newsletter, hübsch grafisch aufbereitet und die eine oder andere Produktinformation findet sich auch. Doch dieser Newsletter ist anders.
Der erste Teil beginnt wie gewohnt mit einer netten Ansprache. Doch schon im zweiten Satz die Einladung zu Facebook. Wie soll ich das verstehen? Genügt es nicht mehr, den Newletter zu erhalten, muss ich mich jetzt auf Facebook anmelden, um aktuelle Informationen rund um die Produkte zu erhalten?

Ich widerstehe der Versuchung sofort L’Oreal auf Facebook zu besuchen!
Also kein Klick auf die Schaltfläche „f Jetzt besuchen!“ sondern ich lese weiter:

L’Oreal hat offensichtlich einen Social Media-Berater der zur Fraktion gehört „auf Facebook muss geduzt werden“. Grundsätzlich bin ich dem „Duzen“ nicht abgeneigt, aber doch bitte nicht mit „Liebe Frau Graf“ beginnen und zwischendurch der Ansprachewechsel „Werde das Gesicht von sublime Mousse“.
Impliziert bei mir wahlweise;
- da hat jemand nicht nachgedacht,
- schlampig getextet,
- das CRM kommt mit Facebook nicht zurecht
- oder nur Teenies und Twens sollen mit der Modelaktioan angesprochen werden.
Am Schluss wieder der förmliche Wunsch, „Empfehlen Sie unseren Newsletter weiter!“ – Nö – denk ich, ich besuche auch niemanden auf Facebook und Fan werde ich schon gar nicht …
Wenn schon duzen, hätte mich ein entsprechender Hinweis gefreut, im Sinne von: „Liebe Frau Graf, L’Oreal ist auf den Social Media Facebook-Zug aufgesprungen, wir haben uns entschlossen, auf Facebook zu duzen, wundern Sie sich also nicht …“
Da ich diese Woche an mehreren Diskussionen zum Thema „Du oder Sie auf Facebook, Twitter & Co“ beteiligt war, habe ich heute diesen Newsletter als Live-Beispiel herausgesucht, nutze die Gelegenheit zu schauen was L’Oreal mir als „Nicht-Facebookerin“ auf Facebook zeigt und klicke auf den „Jetzt besuchen!“-Link:

Der Link aus dem Newsletter ist direkt mit einer Begrüßungsseite verknüpft. Die Aufforderung – Klicke auf Gefällt mir und werde Fan – sieht etwas verzweifelt aus – und mir erschließt sich nicht, was der Anreiz sein soll, auf „Gefällt mir“ zur klicken. Aus welcher Mafo kam der Tipp, einen Pfeil nach oben zu malen, damit der zukünftige Fan auch wirklich die „Gefällt mir“-Schaltfläche findet?
Den Du/Sie-Wechsel im Newsletter habe ich grade verkraftet. Jetzt mein Lieblingstext „Herzlich willkommen“. Freue mich, dass dieser Privat-Homepage-Einstiegssatz aus den 90er-Jahren noch seine Fangemeinde hat und hier richtig geschrieben wurde – kommt selten genug vor – lasse den Blick schweifen und finde doch noch das übliche „Herzlich Willkommen“ …
Klugschwätzer-Modus on: „In Fügungen wie Herzlich willkommen! oder Seien Sie willkommen! schreibt man willkommen klein, da es hier als Adjektiv verwendet wird. […] Quelle: Duden, 25. Auflage, Seite 1179 Klugschwätzer-Modus off
L’Oreal hat natürlich mehrere Seiten und -Überraschung – auch ein Gewinnspiel/Voting im Facebook-Portfolio. Grandios finde ich die Seite mit den Fotos für den Modelcontest und das „vote for Renate“ – wer auch immer Renate sein mag. Ich vermute, sie wird das Traummodel für „sublime Mousse by Casting“. Auch dieser Anreiz reicht nicht, damit ich auf „Gefällt mir“ klicke. Erhöht das mehrfache Hochladen eines Fotos die Gewinnchancen?

Wissen die zukünftigen Gesichter von „sublime Mousse“ , dass auch ich ihre Sedcard* sehen kann, die weder Fan von L’Oreal noch überhaupt auf Facebook ist ?
Täglich auf der Suche nach einem Grund, Facebookerin zu werden, hat mich der L’Oreal-Newsletter und der Facebook-Auftritt nicht überzeugt. Ich warte weiter …
*Sedcard schreibt sich tatsächlich mit „d“ und nicht mit „t“
FYI: Die Fehlermeldung ist bei mir (Google Chrome – aber spielt keine Rolle, da Serverfehler) immer noch da, am Seitenende: Probleme mit wassup Plugin – besser deaktivieren.
Hallo Sam, ich habe jetzt die lange überfällige WordPress-Aktualisierung nebst Plugins vorgenommen. Tritt der Fehler noch immer auf?
Hallo Dalila,
Ich glaube du siehst das zu „dramatisch“ mit der Ansprache. Im obigen Beispiel ist das daher zu führen, dass in der E-Mail vom Marketing die „klassische DU Ansprache“ gewählt worden ist (wie das halt die Gurus so machen), danach kommt die sublime Mouse Casting Anzeige, die wiederrum in der Grafik erstellt worde ist (und der Grafiker hat dazu wohl nur den Text bekommen, oder ihn gar selbst gemacht).
Der „Gefällt-mir-Pfeil“ ist mittlerweile auch schon recht häufig auf FB-Fanpages vertreten, soll er noch indirekt ebenjene Call-to-Action auslösen um sicherzustellen das man sofort Fan wird.
Im Endeffekt ist der ganze Newsletter, eine von vielen, standardisierten Vorgehensweisen. Wenig innovativ, aber hauptsache mal „den Gossip raushauen“ um Fans zu bekommen.
P.S.
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(Am Seitenende)
– P.S. entfernen wenn behoben :)
Hallo Bastian,
ich liebe es zu dramatisieren ;) Und auch wenn man sich denken kann, woraus diese Unschönheiten resultieren, könnte sich ein Unternehmen wie L’Oreal doch zwei Minuten mehr Zeit nehmen.
P.S. Danke für den P.S. Hinweis, nach dem ich gestern endlich das WP-Update eingespielt habe, scheinen die Plugins nicht mehr das zu tun, wofür sie gedacht sind.
P.P.S. bei mir erscheint der Fehler nicht. Hat sich eventuell von selbst geheilt?
Also Fehler ist bei mir weiterhin da, aber nur im Firefox. Im Chrome ist alles tip-top.
Aber stimmt schon, wenn man als so großer Konzern „Social Media machen muss“ (Sarkasmus auf die Geschäftsleitung) kann man sich trotzdem Mühe geben oder von der zuständigen Agentur geben lassen :) Solche „Schnitzer“ fallen halt dann doch denen Leuten eher auf, die sich damit beschäftigen – und trägt dann eben negativ dazu bei, dass darüber im Web gesprochen wird.